Sehnerv

Der Sehnerv (Nervus opticus) besteht aus rund einer Millionen Nervenfasern und leitet die elektrischen Impulse von der Netzhaut zum Sehzentrum in der Großhirnrinde, wo die Informationen zu einem Bild verarbeitet werden. Darüber hinaus ist ein Teil der Nervenfasern auch am Pupillenreflex beteiligt. Es gibt eine Vielzahl von Sehnervenerkrankungen, die häufig zu Gesichtsfeldausfällen und Sehverschlechterungen führen. Neben angeborenen Veränderungen können auch Verletzungen, bestimmte Medikamente, Tumore, Durchblutungsstörungen oder Veränderungen im Rahmen von Erkrankungen wie dem Grünen Star Schäden am Sehnerv hervorrufen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen tragen dazu bei, Sehnervenerkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Folgende Symptome können auf eine Erkrankung des Sehnervs hindeuten:

  • Gesichtsfeldausfälle
  • Verminderte Sehschärfe
  • Geringere Farbwahrnehmung
  • Pupillenstörung

Gesichtsfelduntersuchung 30° und 120° mit Octopus-Perimeter

Bei einer Gesichtsfelduntersuchung mit dem Octopus-Perimeter lassen sich Gesichtsfeldausfälle, wie sie beispielweise bei einem Grünem Star (Glaukom) auftreten können, zuverlässig messen. Neben einer zentralen 30°-Gesichtsfeldprüfung ist auch eine Untersuchung von 120° des Gesichtsfeldes möglich. Bei dieser computergesteuerten diagnostischen Methode fixiert der Patient einen zentralen Punkt, dabei werden ihm weiter außen Lichtpunkte gezeigt. Indem der Patient einen Knopf betätigt, wird jeweils angezeigt, dass er den Lichtpunkt gesehen hat. Indiziert ist die Gesichtsfelduntersuchung u. a. bei:

  • Grünem Star
  • Speziellen neurologischen Erkrankungen
  • Bestimmten Netzhauterkrankungen
  • Beurteilung der Sehtüchtigkeit (z. B. für Beruf, Führerschein)

OCT des Sehnervs

Bei einer optischen Kohärenztomographie (OCT) erstellt eine Laserkamera dreidimensionale Schichtaufnahmen der Netzhaut bzw. des Sehnervs. Die ins Auge geworfenen Lichtstrahlen werden bei dieser Untersuchung reflektiert und diesen Informationen in ein Bild umgewandelt. Dank der hohen Auflösung im Mikrometerbereich können mittlerweile Veränderungen auf zellulärer Ebene sichtbar gemacht werden. Insbesondere der Sehnervenkopf, der durch ein Glaukom verändert werden kann, lässt sich durch eine OCT im Detail darstellen. Zu den Indikationen für eine OCT zählen u. a.:

  • Grüner Star
  • Neurologische Erkrankungen
  • Gefässerkrankungen

Non-Contact-Tonometrie und Applanationstonometrie

Ist der Augeninnendruck etwa aufgrund eines Glaukoms längerfristig zu hoch, wird der Sehnerv geschädigt. Den exakten Augendruck festzustellen, ist daher für die Gesunderhaltung des Nervus opticus von entscheidender Bedeutung. Dies kann auf schonende Weise mittels Luftimpuls als sogenannte Non-Contact-Tonometrie (NCT) geschehen. Alternativ kann der Augendruck auch durch direkte Messung auf dem Auge (Applanationstonometrie) ermittelt werden. Beide Verfahren sind risikoarm und sowohl zur frühzeitigen Diagnostik wie auch zur Verlaufskontrolle eines Grünen Stars geeignet.

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