Hornhaut

Die Hornhaut ist eines der faszinierendsten Gewebe der Natur! Wie ist es möglich, lebenslange Transparenz zu schaffen und dabei als Teil des formgebenden „Fensters“ des Auges über ein so hohes Maß an Robustheit zu verfügen? Höchst sensibel zu sein und doch für etwa 2/3 der Brechkraft des gesamten Auges verantwortlich zu sein? Dazu ist das Zusammenspiel vieler Zellen, Gewebe und Stoffwechselprozesse unabdingbar.

Erkrankungen der Hornhaut führen häufig bereits in geringem Ausmaß zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sehleistung.

Je nach betroffener Schicht kommt es zu Beschwerden wie:

  • Schmerzen und Tränenfluss
  • reduzierter Sehschärfe
  • Veränderung der „Brillenwerte“
  • Verschwommensehen und Kontrastminderung zu unterschiedlichen Tageszeiten etc.

Je nach Krankheitsbild kommen unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz. Dazu gehören:

  • Versorgung mit stabilisierenden und befeuchtenden Augentropfen
  • Brillen- oder Kontaktlinsenanpassung
  • Bestrahlung mit UV-Licht (Crosslinking)
  • Operative Eingriffe

Sollte ein Eingriff unabwendbar sein, können diese je nach Lokalisation sowohl mit Laser als auch chirurgisch als Hornhauttransplantation („Keratoplastik“) durchgeführt werden.

In diesem Bereich gab es in den letzten Jahren revolutionäre Entwicklungen. Musste seit über einem Jahrhundert die komplette Hornhaut („perforierende Keratoplastik“) durch eine neue ersetzt werden, ist es heute durch modernste Operationstechniken möglich, nur noch die betroffenen Schichten der Hornhaut („lamelläre Keratoplastik“) zu ersetzen.

Gängige Operationsmethoden sind:

  • DALK (tiefe vordere Keratoplastik)
  • Ultradünne DSAEK (hintere Keratoplastik mit geringen Stromaanteilen)
  • DMEK (dünnste und modernste Technik der hinteren lamellären Keratoplastik)

DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty)

Diese minimal-invasive Teiltransplantation hat sowohl für die Sehschärfe als auch für das Abstoßungsrisiko enorme Vorteile. Kein Wunder, dass sich die revolutionäre Methode DMEK in kurzer Zeit auch bei uns zum Goldstandard bei der Behandlung verschiedener Hornhauterkrankungen entwickelt hat.

Indikationen für die DMEK:

  • Fuchsʼsche Endotheldystrophie
  • Endothelschädigung nach Augenoperationen (Bullöse Keratopathie)
  • Erkrankungen der inneren Hornhautschicht
  • Druckinduzierte Endothelschäden

Wie läuft die DMEK ab?

  • Vor der Operation wird das Transplantat im Reinraum manuell präpariert und kontaktfrei in einen Mikroinjektor eingesaugt.
  • Nach der Betäubung des Auges werden die inneren Hornhautschichten (Descemet-Membran und erkrankte Endothel-Pumpzellschicht) durch eine winzige Öffnung am Rand der Hornhaut entfernt.
  • Im Anschluss wird die gesunde präparierte Spenderhornhautlamelle mithilfe des Mikroinjektors in das Auge eingebracht und nahtfrei mit einer Luft- oder Gasblase gegen das vorhandene Gewebe gedrückt. In Rückenlage haftet die Lamelle schon nach wenigen Stunden von selbst und die Hornhaut beginnt aufzuklaren.

Vorteile der DMEK

  • besonders sanft: minimal-invasiver Eingriff, keine Naht erforderlich
  • gewebeschonend: große Teile der Hornhaut bleiben unangetastet
  • nebenwirkungsarm: keine Hornhautverkrümmung
  • komfortabel: kurze OP-Dauer, rascher Heilungsverlauf
  • effektiv: schnelle Sehverbesserung
  • sehr sicher: deutlich reduziertes Abstoßungsrisiko
STANDORT UND ÖFFNUNGSZEITEN